Eine neue klinische Studie zeigt, dass sich die Endothelfunktion (Dehnbarkeit der Arterien) verbessern und sogar wiederherstellen lässt, indem die einfach-ungesättigten Fettsäuren einer mediterranen Ernährungsweise durch Walnüsse ersetzt werden. Walnüsse verringern zudem die Zahl schädlicher Zelladhäsionsmoleküle, die am Entstehen einer Atherosklerose (Verhärtung der Gefäßwände) beteiligt sind. Dieser doppelte Effekt wirkt sich günstig auf das Kreislaufsystem aus und trägt so zur Vorbeugung von Herzerkrankungen bei.
Die in der heutigen Ausgabe von Circulation, dem Journal der American Heart Association, veröffentlichten Studienergebnisse, unterstützen die These, dass Walnüsse zu einer gesunden Ernährung gehören sollten. "Zum ersten Mal hat sich nicht nur ein isolierter Nahrungsmittelbestandteil, sondern das gesamte Nahrungsmittel als günstig für die Gesundheit der Gefäße erwiesen", kommentierte Dr. Emilio Ros von der Hospital Clínic in Barcelona und Forschungsleiter der Studie am biomedizinischen Forschungsinstitut August Pi i Sunyer (IDIBAPS). "Im Vergleich zu einer am Mittelmeer üblichen Ernährungsweise ohne Walnüsse steigerte sich durch den Verzehr von Walnüssen die endothelabhängige Vasodilatation um 64 Prozent. Gleichzeitig verringerte sich die Menge an vaskulärem Zelladhäsionsmolekül-1 um 20 Prozent. Wie schon in früheren Studien beobachtet, sanken unter der Walnussdiät zudem auch die Gesamtcholesterin- und LDL-Cholesterinwerte."
Dr. Ros führt die verbesserte Gefäßelastizität auf das einzigartige Nährstoffprofil der Walnuss zurück: "Walnüsse unterscheiden sich von allen anderen Nüssen durch ihren hohen Anteil an alpha-Linolensäure (ALA), eine pflanzliche Omega-3-Fettsäure, die vermutlich noch weitere antiatherogene Eigenschaften aufweist." Er unterstrich auch den hohen Gehalt der Walnüsse an der Aminosäure L-Arginin und an der Gamma-Tocopherol-Form des Vitamin-E, die gefährlichen Gefäßblockaden wirksam vorbeugen.
"Vereinfacht ausgedrückt ist eine gesunde Arterie wie ein elastischer Gummischlauch, der sich den Veränderungen der Durchflussmenge anpasst. Dagegen gleicht eine Arterie mit eingeschränkter Endothelfunktion eher einem starren Bleirohr, das nur ein gleichbleibendes Durchflussvolumen erlaubt. Die Walnussdiät in der Studie stellte die Elastizität der Arterien wieder her und ermöglichte daher bei Bedarf einen vermehrten Blutfluss", so Dr. Ros. "Jeder, der Risikofaktoren für Herzerkrankungen aufweist - ob es sich nun um Rauchen, hohen Cholesterinwert, Diabetes, Bluthochdruck oder Übergewicht handelt - ist damit konfrontiert, dass sich seine Arterien bei Bedarf nicht richtig ausdehnen können. Dies bezeichnet man als endotheliale Dysfunktion. Die Patienten in unserer Studie wiesen hohe Cholesterinwerte auf, eine bekannte Ursache für endotheliale Dysfunktion. Durch die Walnussdiät ließ sich diese Anomalie korrigieren. Die ermutigenden Ergebnisse dieser Studie verhelfen Ärzten und Patienten zu einem einfachen, aber wirkungsvollen Ernährungsinstrument im Kampf gegen Herzkrankheiten."
Die Studie wurde in der Lipidklinik der Hospital Clínic der Universität Barcelona durchgeführt und trägt den Titel "A walnut diet improves endothelial function in hypercholesteremic subjects: a randomized crossover trial" ("Walnussdiät verbessert Endothelfunktion bei Hypercholesterinämie-Patienten: eine randomisierte Crossover-Studie"). 21 Männer und Frauen im Alter von 25 bis 75 Jahren mit hohen Cholesterinwerten nahmen entweder eine cholesterinsenkende Mittelmeer-Diät oder eine Ernährung mit ähnlichem Kalorien- und Fettgehalt zu sich, bei der jedoch die etwa 32% der Energie aus einfach-ungesättigten Fettsäuren durch ca. 40-65 Gramm Walnüsse täglich (8-13 Stück) ersetzt wurden. Nach vier Wochen wechselten die Patienten auf die jeweils andere Ernährungsform.
Laut neuen Statistiken der Europäischen Union ist die Universität Barcelona eine der beiden produktivsten wissenschaftlichen Einrichtungen in Spanien. Im Hinblick auf seine wissenschaftlichen Ergebnisse ist die Hospital Clínic unter den zehn führenden Krankenhäusern der EU und steht unter den spanischen Krankenhäusern auf Rang 1.
An der Studie beteiligten sich weiterhin Isabel Núnez, MD, Ana Pérez-Heras, RD, Mercé Serra, RD, Rosa Gilabert, MD, Elena Casals, MD und Ramón Deulofeu, MD
Dr. Holger Stumpf | Quelle: Fleishman-Hillard