Als einer der ersten Frühjahrsblüher erfreut uns der Huflattich, u.U. drängt er mit seinen Blütenstengeln sogar durch die Schneedecke.
Die Blätter wachsen erst viel später, ist es sehr kalt und nass, öffnen sich die Blüten nicht und hängen mit den Köpfen nach unten.
weitere Namen : Brandlattich, Brustattig, Heilblatt, Teeblüml, Roßlattich, Hustenblätter
Der Huflattich gehört zu der Familie der Korbblütengewächse.
Ökologisches Profil
Ausdauernd mit tiefreichenden Wurzeln und unterirdischen Ausläufern; Keimzeit im Frühjahr, ca. 300 Samen je Blütenkörbchen, Flachkeimer, Verbreitung jedoch hauptsächlich durch unterirdische Ausläufer; Blüte im zeitigen Frühjahr; bevorzugt schwere, feuchte Lehm- und Tonböden, auch mit hohem Kies- bzw. Steinanteil; Vorkommen auf Ackerflächen, in Weinbergen, feuchten Wiesen, Ton- und Kiesgruben (Pionierpflanze); Verbreitung in ganz Europa, Nordafrika, West- und Nordasien.
Dieses Heilkraut ist seit hunderten von Jahren in der Kräuterheilkunde zur Behandlung von Lungenkrankheiten eingesetzt worden.
Auch ich habe schon eine Tinktur daraus gebraut und verwendet.
Nun gibt es aber neuere Erkenntnisse aus der Wissenschaft :
Die Blüten, das Kraut und die Wurzel sollten wegen des Gehaltes an leberschädigenden und ev. kanzerogenen Inhaltsstoffen nicht verwendet werden. Auch Huflattichblätter werden wegen der toxischen Inhaltstoffe kaum mehr verwendet. In Osterreich und Dänemark sind sie sogar ganz verboten.
Ich rate daher von der Zubereitung ab und verweise auf die hilfreiche Wirkung von Efeuprodukten ( dazu an andere Stelle mehr )
Es gab vor Jahren sogar in der Apotheke Kräuterzigaretten mit den Blättern des Huflattich, diese sollten gegen Asthma wirklich helfen und bei festem Husten den Schleim lösen.
Eine Nachfrage in unseren örtlichen Apotheken ergab, das dieses Produkt nicht bekannt oder nicht mehr im Sortiment sein.
Bei Teemischungen mit Huflattich sollten folgende Dinge beachtet werden :
Die Tagesdosis an Pyrrolizidinalkaloiden von Teemischungen darf nicht 10µg, die von Frischpflanzensäften oder Extrakten nicht mehr als 1 µg enthalten. (Diese Werte müssen der Packungsbeilage entnommen werden können!)
Anwendungsdauer:
Die Anwendungdauer darf nicht mehr als 4 bis 6 Wochen pro Jahr betragen.
Wegen ihres Gehaltes an leberschädigenden und kanzerogenen Inhaltsstoffen, ist die Pflanze in Misskredit geraten. Es sollte keinesfalls die Wildpflanze verwendet werden, sondern auf Fertigpräparate, die einen minimalen Gehalt der schädlichen Substanzen aufweisen, zurückgegriffen werden bzw. auf andere Arzneimittel zurückgegriffen werden.
Nach meiner Beurteilung überwiegen die schädlichen Substanzen gegenüber dem heilenden Nutzen .
Daher : erfreut Euch an dem Frühlingsblüher und lasst ihn in seinem Lebensraum.
Foto : Michel vom Berch