In der Nähe von Frankfurt am Main entdeckten Wissenschaftler im Schatten des Glaubergs eine einzigartige Anlage mit Prozessionswegen und Kalendarium. Das Monument wird den Kelten zugeschrieben und wurde vor circa 2.500 Jahren zu Ehren eines mächtigen Fürsten errichtet. Knochenfunde in der Nähe zeigen Spuren von Gewaltanwendung. Neuere Forschungsergebnisse gehen nun davon aus, dass am Glauberg eine Kultstätte existierte, die auch Schauplatz blutiger Opferzeremonien war. Etwa 40 Kilometer nordöstlich von Frankfurt am Main ragt im Schatten des Glaubergs ein gewaltiger Erdhügel empor. Das vor knapp 2.500 Jahren geschaffene Monument wurde als Grabmal für einen mächtigen Keltenherrscher errichtet, den seine Untertanen wie einen Gott verehrten. Vom Ruhm des Glauberg-Fürsten zeugt nicht nur sein wertvoller Goldschmuck, sondern auch die lebensgroße Sandsteinstatue, die Archäologen 1996 nahe der Gruft entdeckten.
Ein seltsamer Knochenfund unweit der herrschaftlichen Anlage alarmiert im Jahr 2005 die Archäologen eines Sonderprojekts. Aus der lehmigen Erde bergen sie Skelette, Dutzende Schädel und unzählige Knochen. Die menschlichen Überreste liegen zwischen Scherben, Holzkohleresten und Metallgegenständen. Die Experten entdecken an den Skeletten deutliche Zeichen tödlicher Gewalt. Monatelang untersuchen Archäologen und Pathologen die Knochen im histologischen Labor und unter dem Elektronenraster-Mikroskop. Sie kommen zu dem Ergebnis, dass weder Seuchen noch kriegerische Auseinandersetzungen den Fund erklären können.
In der Zusammenschau werfen die Forschungsergebnisse ein neues Licht auf den Fürstensitz in Hessen. Sie legen den Schluss nahe, dass der Glauberg nicht nur zu den größten Kultstätten der Kelten zählte, sondern auch Schauplatz blutiger Zeremonien war.
Wiederholungen: Samstag, 21. November 2009 um 21.00 Uhr
22.11.2009 um 14:00
29.11.2009 um 13:00
Tod am Keltenhof - Der Fürst vom Glauberg
(Deutschland, 2009, 52mn)
ZDF
Regie: Heike Nelsen-Minkenberg, Martin Papirowski